Was ist Cuckolding? – die Lust den Partner zu teilen

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Begriff entstammt der BDSM-Szene und ist gerade ein echter Sex-Trend.
  • Abgeleitet ist der Begriff dabei aus dem Tierreich, wo Vögel ihrer Eier anderen Müttern unterschieden – das Kuckuckskind.
  • Cuckolding ist ein Fetisch, bei dem eine andere Person mit dem eigenen Partner Sex hat und man diesen dabei zuschaut.
  • Es gibt verschiedene „Stufen“ des Cuckolding.

Jeder bekommt seinen Kick beim Sex auf eine andere Art und Weise. Manche Menschen mögen soften Blümchensex, andere suchen eher das Extrem. Eine besondere Variante ist hier der Cuckold – eine Praktik aus der Fetisch Szene. Aber was ist Cuckolding überhaupt? Ein neuer Sex-Trend? Hat der Trend bei dir im Schlafzimmer schon Einzug erhalten oder findest Du die Idee einfach reizend und suchst nach weiteren Informationen? Wir liefern sie dir!

Was ist eigentlich Cuckold oder Cuckolding?

Der Begriff „Cuckold“ oder „Cuckolding“ stammt aus der Welt der Tiere. Cuckold ist abgeleitet vom englischen Wort für Kuckuck, also „Cuckoo“ oder französisch „Coucou“ und bezieht sich auf die Angewohnheit des Kuckucksweibchens, seine Eier zum Brüten anderen Vögeln ins Nest zu legen. Den Begriff Kuckuckskind kennt man ja auch in Deutschland. Dieser beschreibt, dass einem Mann ein Kind „untergejubelt“ wird, welches dieser nicht gezeugt hat.

Beim Cuckold geht es darum, dass der Mann zusieht, wie seine Partnerin Sex mit einem oder auch mehreren anderen Männern hat. Hierbei geht es vor allem um die sexuelle Demütigung durch die eigene Frau, die ihre eigene Befriedigung durch den Sex mit anderen Liebhabern findet. Diese Demütigung wird offen ausgelebt und ist mit dem Partner abgesprochen.

Oftmals ist es so, dass der Cuckold, also der Mann, beim Sex anwesend ist und die Swinger ähnliche Partnerschaft auf jeder Ebene unterstützt. Er fungiert dabei in unterschiedlichen Rollen, als williger Sklave, Voyeur oder stiller Zuschauer – ganz nach persönlicher Präferenz.

Warum finden wir Untreue heiß?

Wem das absolut absurd vorkommt, dem sei gesagt, dass Cuckolding laut einer Studie der Boston University der zweitbeliebteste Suchbegriff auf Porno Seiten ist. Die Wissenschaftler werteten insgesamt 55 Millionen Anfragen aus – weltweit. Das Thema scheint somit zumindest weltweit für Interesse zu sorgen, so viel kann schon einmal gesagt werden.

Forscher können hierfür auch die biologische Erklärung liefern. Der Grund, warum Männer erregt werden, wenn sie ihre Partnerin beim Sex mit einer anderen Person beobachten, liegt in der Spermienkonkurrenz. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass ein Mann mehr Spermien produziert, wenn er in Konkurrenz zu einem anderen Mann steht. Dies ist evolutionär bedingt, um die eigene Fortpflanzung zu sichern.

Doch auch psychologisch gibt es einige Gründe, warum wir durch das Cuckold Verhalten erregt werden. Dies hängt mit der Eifersucht und dem Gefühl des Zurückdrängens zusammen. Die eigene Lust steigt durch die Angst, den Partner zu verlieren.

Bleibt nur noch die Frage, ob die Partnerin und ihr Liebhaber sich darauf einlassen, Sex mit einem anderen zu haben und ihn damit absichtlich zu demütigen. Was genau hinter den verschlossenen Türen einer solchen Partnerschaft passiert, ist dabei natürlich so individuell wie die Beteiligten selbst, denn Cuckold, ist nicht gleich Cuckold.

Drei verschiedene Formen von Cuckold-Beziehungen

Die softe Variante

Hier handelt es sich eher um ein Art von Rollenspiel. Die Grenzen zum Teilen der Frau sind fließend. Oftmals ist der Cuckold nicht nur passiv und seine sexuelle Erregung steht beim Zuschauen im Vordergrund. Der schlüpft damit nicht nur in die Rolle des Voyeurs, sondern greift auch immer wieder aktiv in das Sexgeschehen ein.

Die klassische Variante

Die „klassische“ Variante legt zu Grunde, dass die Partnerin ihre sexuellen Vorlieben und Gelüste mit anderen Männern voll auslebt. Der „Cuckold“ weiß davon und bleibt zu Hause oder im Hintergrund, nimmt nicht aktiv am Geschehen teil. Nach dem Akt mit anderen Männern wird dem eigenen Partner von den Erlebnissen erzählt und er wird durch die Erzählungen gedemütigt. Sie hat bei dieser Variante auch Sex mit dem eigenen Partner – jedoch immer ohne andere Männer.

Die extreme Variante

Der Partner bestimmt, wie sie ihre Sexualität erleben möchte. Sie lebt meist in einer Nichtehelichen-Beziehung ganz ohne Sex mit ihrem „Cuckold“. Die Frau hat hier die komplette Kontrolle und bestimmt über das sexuelle Verhalten ihres Partners. Oftmals wird ihm jegliche Form von Sex verboten, einschließlich Selbstbefriedigung. Noch eine Stufe extremer ist das „melken“ des Cucki. Hierbei wird unter Zwang die Produktion von Sperma angeregt, doch vor dem Orgasmus mit der sexuellen Befriedigung aufgehört, so dass es nicht zum Orgasmus kommt.

Die Motivationen des Cuckolds sind unterschiedlich. Die Hauptmotivation diese Art von Fetisch auszuleben ist jedoch oft die Selbstverleugnung, dass er einen Liebhaber für seine Frau gefunden hat. Oft stehen die Potenz und die Größe des Penis im Vordergrund. Cuckolds sagen sich selbst, dass sie nicht gut bestückt sind und sehen sich selbst als „Loser“ im Bett. Deshalb wünschen sie sich für ihre Frau einen in ihren Augen „besseren“ Mann.

Cuckolding hat nichts mit Untreue zu tun

Bei Cuckolding geht es um Konkurrenz, Eifersucht und auch Dominanz, aber nicht darum, den Partner absichtlich emotional zu verletzen. Das Thema kann und wird oftmals von Außenstehenden als Untreue missverstanden. Aber Cuckolding geschieht mit gegenseitigem Einverständnis, und wenn das nicht der Fall ist, wird es nicht Cuckolding genannt, sondern schlichtweg Untreue.

Quellen

[1] York, Jenny E., Female cuckoo calls misdirect host defences towards the wrong enemy, 2017, Nature Ecology & Evolution

[2] Swartz, Judith, Cuckold – überzeuge mit uns deine Frau eine Hotwife zu werden, 2021, gocuckold.com

[3] o.A., Cuckold, 2021, wikiepdia.com

[4] Cover Media, Sextrend Cuckolding: Die neue Lust am Teilen, 2018, fitforfun.de